Beschreibung:
Sichtbares Zeichen des Aufbruchs nach dem Untergang des Kaiserreiches war Anfang der 1920er Jahre die Gründung der Deutschen Reichsbahn sowie die Gründung der Mitteleuropäischen Schlaf- und Speisewagen Gesellschaft Mitropa, die bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge eng zusammenarbeiteten.
Gleich die erste, 1921 neubeschaffte Fahrzeugserie der Reichsbahn wirkte durch das weggefallene Oberlichtdach sowie insbesondere durch ihre schräg zulaufenden Wagenenden optisch sehr modern. Diese Verjüngung der Wagenenden brachte ihnen alsbald den Spitznamen „Hechtwagen“ ein.
Auch die Mitropa schloss sich diesem Entwicklungsschritt an und beschaffte ebenfalls eine Anzahl Liege- und Schlafwagen in „Hecht“-Bauart.
Dieses Set enthält 2 Schlafwagen der weiterentwickelten „Hecht“- Bauarten, die Nachbildungen der Vorbildbaujahre 1923 und 1924-26 in der Fährschiff- tauglichen Variante a sind:
Für den Fährverkehr hatte die Mitropa spezielle „Schweden-Hechte“ beschafft, die z.T. zusätzlich mit dem noch in Dänemark üblichen Saugluft-Bremssystem, mit „Scheuerleisten“ im Dachbereich sowie mit starken Zurr-Ösen am Langträger ausgerüstet waren. Auch im Modell erkennt man diese Ausführung beim 23a- Wagen sehr deutlich am großen „Badeofen“ (Luftbehälter) unter dem Wagenboden und den zusätzlichen, über Stirnwände und Dach verlegten Leitungen.
Da die Wagen nicht nur im Skandinavienverkehr von Berlin oder Hamburg nach Kopenhagen, Malmö, Stockholm und Oslo eingesetzt waren, sondern auch im Inland, hatte man die Beschriftung „Sovevogn“ (dän.) bzw. „Sovvagn“ (schwed.) auf abnehmbare Schilder aufgebracht.
Beide Wagen weichen schon von der Ursprungsversion der Hechte ab, was an den waagerecht weiterlaufenden Dach- Unterkanten über den verjüngten Einstiegsbereichen deutlich wird. Die beim Vorbild erst ab etwa 1925 gebaute 26a- Variante dieses Sets weist zudem eine ebenfalls optisch leicht erkennbare 2 Meter größere Länge sowie wegen einer veränderten Innenaufteilung der Abteile gleichmäßig über die gesamte Wagenlänge verteilte Abteilfenster auf.
Alle Hecht-Schlafwagen waren auch noch bei der DSG in stetig abnehmender Zahl bis in die 1960er- Jahre im Einsatz. Zuletzt dienten sie im Messeverkehr (z.B. bei der Hannover Messe) als Ersatzquartier und anschließend noch vereinzelt als Schlafwagen in Bauzügen.
Anmerkung: Weitere Hecht-Schlafwagen-Sets mit von diesem Set z.T. deutlich abweichenden Modellen anderer Vorbildbaujahre gibt es unter den Artikelnummern JW30179 und JW3081- JW30184. Bei EEP sind außerdem die passenden deutschen Reisezugwagen aller „Hecht“- Bauarten inklusive des sog. „polnischen Hecht“ unter den Artikelnummern JW30008- JW30013 (DR und DB- Ausführungen) erhältlich.
Lieferumfang:
2 Schlafwagen in Hechtbauart mit geraden Dachabschlüssen eingesetzt im Fährverkehr mit Skandinavien (Schweden-Hechte) MITROPA_WL4u23a-20829_JW3 und MITROPA_WL4u26a-22807_JW3,
gespeichert in: Resourcen-Rollmaterial-Schiene-Personenwaggons-MITROPA_
Hinweise:
Die Hechtwagen dieses Sets sind üppig ausgestattet: So besitzen sie authentische (und per Tauschtextur veränderbare) Zuglaufschilder eines Hamburg-Kopenhagen- und eines Berlin-Malmö- Zuglaufes, verstellbare Oberwagenlaternen (Tag- und Nachtstellung), sichtbaren Rauch der Dampf- und Ofenheizung sowie gelbe Flaggen, die dem Rangierpersonal (z.B. bei der Fährenverladung) mit Reisenden besetzte Wagen signalisieren sollen. Selbstverständlich sind die Wagen voll eingerichtet (mit Betten in Tagstellung) und mit Reisenden per Slider belebbar.
Als Konstrukteur der Modelle ist Stefan Köhler-Sauerstein Inhaber des Urheberrechts, während ich selbst (JW3) als Herausgeber ein universelles Nutzungsrecht an diesen, ausschließlich unter JW3- Nummern erhältlichen Modellen besitze.